Food & Beverage

Warum chinesische Köche in Deutschland kein Sushi zubereiten dürfen

In vielen deutschen Städten gibt es eine Vielzahl asiatischer Restaurants, die Gerichte aus verschiedenen Ländern anbieten. Besonders Sushi, eine traditionelle japanische Spezialität, erfreut sich großer Beliebtheit. Doch nicht jeder Koch darf Sushi zubereiten – insbesondere chinesische Köche stoßen dabei auf gesetzliche und arbeitsrechtliche Hürden. Dieser Beitrag beleuchtet die rechtlichen, branchenspezifischen und kulturellen Gründe, warum chinesische Köche in Deutschland nicht ohne weiteres Sushi zubereiten dürfen.

Gesetzliche und arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen

Ein zentraler Aspekt ist das deutsche Arbeitsrecht, insbesondere die Regelungen zur Beschäftigung ausländischer Fachkräfte. Köche aus Nicht-EU-Ländern, darunter auch China, können eine Arbeitserlaubnis erhalten, wenn sie eine qualifizierte Tätigkeit ausüben, die nicht ausreichend durch inländische Arbeitskräfte besetzt werden kann. Dabei sind sie jedoch oft an eine bestimmte Länderküche gebunden.

Das bedeutet, dass ein chinesischer Koch, der ein Arbeitsvisum für ein chinesisches Restaurant in Deutschland erhält, nicht einfach in einem japanischen Restaurant arbeiten oder Sushi zubereiten darf. Das Visum ist an die spezifische Qualifikation gebunden – in diesem Fall die chinesische Küche.

Qualifikationsanforderungen und Handwerksregeln

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die berufliche Qualifikation. Die Zubereitung von Sushi erfordert spezielles Wissen über Zutaten, Zubereitungsmethoden und Hygienevorschriften. Traditionell absolvieren Sushi-Köche in Japan eine langjährige Ausbildung, um die Techniken perfekt zu beherrschen.

Auch wenn in Deutschland keine gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung für Sushi-Köche existiert, legen viele japanische Restaurants Wert darauf, dass ihre Köche eine entsprechende Schulung durchlaufen haben. Viele Restaurants bevorzugen daher Köche mit japanischer Ausbildung oder entsprechender Berufserfahrung.

Schutz der japanischen Gastronomie

Japanische Restaurants in Deutschland möchten ihr kulinarisches Erbe bewahren und die Authentizität ihrer Speisen sicherstellen. Daher setzen sie oft auf Köche mit japanischem Hintergrund oder entsprechender Ausbildung.

In einigen Fällen haben Verbände oder Restaurantbesitzer Einfluss auf die Vergabe von Arbeitsvisa und setzen sich dafür ein, dass Sushi nur von qualifizierten Fachkräften zubereitet wird. Dadurch wird sichergestellt, dass die Qualität und die traditionellen Zubereitungsmethoden erhalten bleiben.

Kulturelle und geschäftliche Aspekte

Neben den rechtlichen und handwerklichen Gründen spielen auch wirtschaftliche und kulturelle Faktoren eine Rolle. Viele Gäste erwarten, dass Sushi von einem japanischen Koch zubereitet wird, weil sie dies mit höherer Qualität und Authentizität verbinden.

Zudem gibt es Konkurrenzsituationen zwischen chinesischen und japanischen Restaurants. Da viele chinesische Gastronomen Sushi in ihren Speisekarten aufnehmen, sehen manche japanischen Restaurantbetreiber dies als problematisch an. Um sich von chinesischen Restaurants mit einem breiten Asia-Angebot abzugrenzen, setzen einige Sushi-Restaurants bewusst auf ausschließlich japanische Küche.

Chinesische Köche dürfen in Deutschland nicht einfach Sushi zubereiten, da ihr Arbeitsvisum oft an die chinesische Küche gebunden ist. Dabei spielen Qualifikationsanforderungen, wirtschaftliche Interessen und der Schutz der japanischen Gastronomie eine Rolle. Während es keine direkte gesetzliche Vorgabe gibt, die chinesischen Köchen das Zubereiten von Sushi verbietet, erschweren arbeitsrechtliche und branchenspezifische Regelungen diesen erheblichen Schritt.

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